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Die Zeit billiger Energie und Entsorgung ist vorbei. Und die Klimaerwärmung ist nur eines unter vielen bedrohlichen Problemen als da sind Artenverlust, zunehmende Ungleichheit und Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Inflation. Schon allein die Lösung des Klimaproblems braucht massive wirtschaftliche und gesellschaftliche Umstrukturierungen, vor allem in den Bereichen Energie, Transport, Ernährung und Siedlungsstruktur, die im folgenden skizziert werden sollen:
Energie: Fossile Brennstoffe ca. 80 Prozent der global verbrauchten Primärenergie. Für konventionelle Ölförderung ist peak oil schon eingetreten, Mehrproduktion kommt nur vom umweltschädlichen und weniger effizienten Fracking. Sowieso müssen wir raschestmöglich von fossilen Brennstoffen wegkommen. Diese können wir nicht vollständig mit nachhaltiger Energie zu ersetzen. Es braucht massive Einsparungen und dezentrale intelligent-vernetzte Produktion.
Das Ende der Ölzeit |
Ernährung: Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und Transporte zu reduzieren sollten alle Länder eine diversifizierte Selbstversorgung fördern. Milch- und fleischbasierte Ernährung muss auf pflanzliche umgestellt werden.
Bauten: Das Bauen mit Beton und Stahl ist energie- und treibhausgasintensiv. Dagegen können Holzbauten O2 binden. Energieverbrauch und Immissionen von Heizung und Kühlung müssen baulich minimisiert werden.
Auch ein scharfes Carbon-pricing genügt nicht mehr, um diesen Umbau in nützlicher Frist zu erreichen. Sehr vorsichtig wird in der Studie geäussert, dass bisherige neoklassische (d.h. auch neoliberale) wirtschaftliche Theorien und Instrumente die anstehenden Probleme nicht meistern können. Wie beim Apollo-Programm brauche es staatliche Anstrengungen, ähnlich einem Marshallplan, z.B. mit zielorientierten Beschäftigungsprogrammen und Finanzierungen. Vieles ist auf nationalstaatlicher Ebene nicht zu lösen. Anstoss und erste Schritte müssten von einer Gruppe oder Gruppen fortschrittlicher Staaten kommen, die sich zu einem Aktionsbündnis zusammenschliessen.
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Hier noch ein Bericht und Kommentar über dasselbe im Englischen Independent, mit mehr Klartext, nämlich, dass die kapitalistische Wirtschaftsordnung in der bisherigen Form versagt:
https://www.independent.co.uk/news/long_reads/capitalism-un-scientists-preparing-end-fossil-fuels-warning-demise-a8523856.html
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