Die Deutsche Journalistin Pauline Voss (Pauline Voss (ine.) | NZZ) ereifert sich gegen die in Schweizer Schulen eingesetzten Klima-Lehrmittel weil sie angeblich "tendenziös" seien: Klimawandel im Unterricht: Schweizer Lehrmittel sind tendenziös (nzz.ch)
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Pauline Voss (NZZ-Redaktion, Schwerpunkt Klimapolitik) |
Sie schreibt: Auffällig sei der tendenziöse Einschlag
vieler Materialien. So wende sich das Buch «In Zukunft hitzefrei?», das bereits für Drittklässler empfohlen werde, an die «letzte Generation,
die den Klimawandel noch aufhalten kann», und warne, bald gebe es «keinen Weg
zurück» mehr – eine Tonalität, die an die Klimakleber der sogenannten Letzten
Generation und ihr Schweizer Pendant Renovate Switzerland erinnere.
Aber: Prof.Schellnhuber, der Klima-Experte des Papstes und von
Frau Merkel und einer der Erfinder des 1,5 Gradziels hat mir schon 2017 gesagt,
dass er keinen Weg aus der Klimakrise sehe. Er teilt diese Ansicht mit anderen
Klimaforschern. Entsprechend ist die Formulierung «letzte Generation, die den
Klimawandel noch aufhalten kann» mehr frommer Wunsch als Feststellung und man kann sie als tendenziöse Verharmlosung deuten. Die Jugend glaubt
Verharmlosungen sowieso nicht mehr, ganz ohne Indoktrination.
Die Journalistin bemängelt auch das Lehrheft zum Klima "Changemaker - Zeit dass sich was dreht", denn einige der wissenschaftlichen Erklärungen seien grob falsch. Es
werde etwa behauptet, mit «Kipppunkt» werde ein einzelner Punkt bezeichnet, ab
dem die Erderwärmung unumkehrbar sei. Ich weiss jetzt nicht, was an dieser
Formulierung falsch sein sollte. Später im Text wird auch von Kippunkten in der
Mehrzahl gesprochen. Wie dem auch sei, wissen wir nicht, wann welcher der
möglichen Kippunkte der kritische sein wird, es wird aber notwendigerweise ein einzelner
sein. Er kann auch schon eingetreten sein. So falsch ist also diese
Formulierung nicht und grob falsch schon gar nicht.
Auch die Entstehung der
Wärmestrahlung der Erde werde falsch erklärt. Ich hab das angesehen, so falsch
schien mir das auch nicht, halt etwas vereinfacht für Kinder, die nichts von Physik
verstehen. Immerhin wird ein Experiment zum Treibhauseffekt angeregt, bei dem
man selber feststellen kann, was Sache ist. Wie immer bei Kritik würde es dem Kritiker wohl anstehen, wenn er angeben würde, was ihm genau nicht passt, und wie es besser oder richtig wäre. Das wird unterlassen.
Und dann werden einige Spiele der Website "Endlich Wachstum", welche die Problematik des Wachstums ins Bewusstsein bringen wollen als «wirtschaftsfeindlich» qualifiziert. Um Gottes Willen: Ist es dieser NZZ-Autorin nicht klar,
dass sie in ein Aquarium nicht jede Woche mehr und grössere Fische platzieren
kann? Hat sie den Bericht des Club of Rome nicht gelesen? Sieht sie nicht,
dass die Wirtschaft nur überleben wird, wenn es gelingt, diesen Planeten zu stabilisieren, und
dass das mit Wachstum nicht mehr geht? Die intelligenteren
Wirtschaftsführer haben das längst begriffen. Wird in der NZZ nur für die
dümmeren und für die AfD geschrieben?