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Freitag, 31. Mai 2024

Old-Age Pensions running out of Sperm

Declining sperm counts will have consequences. 

Mother Nature only wants one thing from a man: for him to produce sperm and deposit it in a fertile woman. The man as a business. And the sperm as a dividend that is released two to three times a week, normally 50-500 million at a time.

Nature needs abundance: below 40 million, reproduction begins to struggle.

Sperm cells were first seen by cloth merchant Anthony van Leuwenhoek in Delft. 

He had invented a very primitive microscope. That was 350 years ago.

He regarded the sperm cells as little animals, each containing a preformed human being.

They have been counted like blood cells for 150 years. The count is not an opinion, but a measurement result that cannot be changed, only interpreted.

In 1992, the first report came from Denmark about a dramatic decline in sperm counts since around 1950. After scepticism, the findings were confirmed in Western countries.

In 2017, a survey showed a decline of around one per cent per year to less than half. The male sex hormone testosterone is falling in parallel. Involuntarly childless couples are becoming more frequent.

As a result, male fertility will decline from around 2045. Devastating for any old-age pension. Without a reversal of the trend, the only option is to hope for the retort or fertile southern migrants.

But in 2022, the latest findings show an accelerated decline to 2 per cent per year. Also in Asia, Africa and South America. No trend reversal. Reproduction problems even before 2045.And little hope for fertile southern migrants.

There is a lot of talk about old age pensions in many media. but the decline in sperm count has gone largely unmentioned in this context.

As for causes the falling testosterone levels hint to hormone imbalance. There is a lot of evidence to blame the plasticisers in plastic. They distort hormone effects, and we ingest them through milk bottles and yoghurt pots, among other things. I elaborated on this here: Sperm Loss by Castration in the Womb - by Lukas Fierz (substack.com)

The French parliament has just banned many of these chemicals. And the parliaments of other countries? 

Yes I know, probably they are doing nothing as always. Not so bad in view of overpopulation. So we could go back to business as usual, as with bees, other insects and songbirds.

Nevertheless, there are some questions that keep me going. But this is perhaps for another time. 






Donnerstag, 23. Mai 2024

Spermienschwund: Weichmacher kastrieren im Mutterleib

Weichmacher aus dem Plastik machen Spermienschwund durch eine Art milde, in der Schwangerschaft wirkende chemische Kastration.  

DerAHV gehen die Spermien aus. Jedes Jahr 2 Prozent weniger und bis ins Jahr 2045 werden wir in Reproduktionsprobleme laufen. Das kann man gut finden oder nicht. Beidemale interessieren die Ursachen:  

Der Rückgang begann schon 1950, vor den Handys und vor den mRNA-Impfstoffen. Und es gibt ihn auch ohne die nachgewiesenen Lifestyle-Faktoren wie Übergewicht, Trainingsmangel, Nikotin, Marihuana, Alkoholexzesse, Süssgetränke und Stress. 

Ausserdem passiert es schon im Mutterleib. 

Hier kommen die Weichmacher aus dem Plastik ins Spiel, die Phtalate: In fast jedem Plastik vorhanden sind sie schlecht abbaubar und langlebig («forever chemicals») und gehen überall hin, auch in uns und in den Urin. Phtalate haben eine ähnliche Struktur wie gewisse Hormone und damit verwirren sie unsere hormonelle Signalübertragung: Man nennt sie "endokrine Disruptoren". 


Strukturformel des Testosterons

Phtalate reduzieren die Testosteronwirkung und bei Einwirkung in der Schwangerschaft  beim Tier machen sie Missbildungen der männlichen Geschlechtsteile, das sogenannte "Phtalatsyndrom". 

Beim Tier ist das messbar am Abstand zwischen After und Geschlechtsteil. Mehr Testosteron macht mehr Abstand, er ist ab Geburt bei Männchen grösser als bei Weibchen. Wenn Phtalate die Testosteronwirkung reduzieren, so reduzieren sie diesen Abstand.

Am Menschen fand Frau Prof. Shanna Swan in New York dasselbe: Phtalate in der Schwangerschaft verkleinern die anogenitale Distanz des männlichen Nachwuchses und stören die Entwicklung der Hoden. Die kleinere Distanz wird ins Erwachsenenalter mitgenommen und geht u.a. mit verminderter Spermienzahl, vermindertem Testosteron und verminderte Fruchtbarkeit einher. 

Damit haben wir das Phtalatsyndrom beim Menschen, verursacht durch eine Art milde, vorgeburtliche chemische Kastration im Mutterleib. Das ungeborene Kind ist sehr empfindlich. Dem erwachsenen Mann machen Phtalate weniger.  

Phtalate gehen auch in die Muttermilch und in den USA haben schon ein Viertel aller Frauen eine riskante Phtalatkonzentration im Blut. Aber selbst eingehaltene Grenzwerte trügen, denn verschiedene dieser Stoffe - jeder in behördlich "sicherer" Dosierung, aber zusammen gegeben - wirken trotzdem schädlich. Und als weitere Gemeinheit: Bei Gabe über mehrere Generationen verstärkt sich die Wirkung. 

Weltweit beobachtet man nicht nur einen Spermienrückgang, sondern auch eine Zunahme von Missbildungen der männlichen Geschlechtsteile, von im Bauchraum verbliebenen Hoden und von Hodenkrebs. Und immer stehen endokrine Disruptoren im Verdacht. Nicht nur Phtalate, auch Bisphenole und gewisse Unkraut- und Insektenvertilgungsmittel. 

Frauen sind nicht ausgenommen, sondern wie immer mitgemeint: Ihnen machen endokrine Disruptoren eine verfrühte Pubertät, verminderte Libido, Fehl- und Frühgeburten, beschädigte Kinder oder Unfruchtbarkeit, polycystische Ovarien, sowie vorzeitige Menopause. Vielleicht sogar Endometriose und Brustkrebs. 

Vernebelt wird die Orientierung durch die Vielzahl der angeschuldigten Stoffe, durch die unklare Deklaration und vor allem weil man keine beweisenden Versuche an Menschen machen kann. Somit ist man auf Indizien und auf Parallelen aus dem Tierversuch angewiesen.  

Aber die Indizienkette ist mittlerweile so suggestiv, dass sich die Frage stellt, wie man den endokrinen Disruptoren entgehen könnte. 

Und weil Hormone auch auf das Verhalten wirken, fragt sich weiter, was diese Hormonmanipulation mit unserem Verhalten und Bewusstsein anstellt. 

Oder gehen solche Fragen wirklich zu weit? Was meint die geneigte Leserschaft?

N.B. Das Buch von Prof. S.Swan "Count Down", Scribner 2021 ist in Deutscher Übersetzung als e-book erhältlich für Fr. 3.40: 'Count down - Was uns immer unfruchtbarer macht' von 'Shanna H. Swan' - eBook (orellfuessli.ch)

 

Freitag, 10. Mai 2024

Der AHV gehen die Spermien aus

(Erstmals erschienen auf Inside-Paradeplatz am 10.5.2024)


Spermien und Testosteron gehen zurück, mit versicherungstechnischen und gesellschaftlichen Folgen: Zuviel für den Tages-Anzeiger.

Mutter Natur will vom Mann nur eines: Dass er Spermien produziere und in einer fruchtbaren Frau deponiere.

Der Mann als Betrieb. Und die Spermien als Dividende, die zwei- dreimal pro Woche ausgeschüttet wird, normalerweise 50-500 Millionen aufs mal.

Natur braucht Überfluss: Unter 40 Millionen beginnt es mit der Fortpflanzung zu hapern.

Erstmals gesehen hat die (eigenen) Spermien der mikroskopierende Tuchhändler Anthony van Leuwenhoek in Delft. Das war vor dreihundertfünfzig Jahren.

Er betrachtete sie als kleine Tierchen, jedes ein vorgebildetes Menschlein enthaltend.

Man zählt sie wie Blutkörperchen, das kann man seit 150 Jahren. Die Zählung ist keine Meinung, sondern ein Messresultat, das man nicht verändern, nur interpretieren kann.


1992 kam der erste Bericht aus Dänemark über einen dramatischen Spermienrückgang seit circa 1950. Nach Skepsis bestätigte sich der Befund in westlichen Ländern.

Eine Übersicht kam 2017 auf einen Rückgang von rund einem Prozent pro Jahr auf weniger als die Hälfte. Das männliche Sexualhormon Testosteron sinkt parallel. Ungewollt kinderlose Paare werden häufiger.

So wird die männliche Zeugungskraft ab etwa 2045 erlahmen. Für die AHV vernichtend. Ohne Trendumkehr bleibt nur die Hoffnung auf die Retorte, oder auf fruchtbare südländische Migranten.

Immerhin schlafen wir ruhig, wissen wir doch von Frau Dreifuss und Herrn Maillard, dass die AHV gesichert ist. Es lebe der fröhliche Ausbau.

2022 ergaben neueste Befunde eine beschleunigte Abnahme bis auf 2 Prozent im Jahr. Auch in Asien, Afrika und Südamerika. Keine Trendumkehr. Reproduktionsprobleme schon vor 2045.

Und wenig Hoffnung auf fruchtbare südländische Migranten.

In den Medien war neuerdings viel die Rede von der AHV, aber der Spermienrückgang blieb in diesem Zusammenhang weitgehend unerwähnt.

Angesichts der Überbevölkerung ja nicht so schlimm. So könnten wir zur Tagesordnung übergehen, wie bei den Bienen, den anderen Insekten und den Singvögeln.

Immerhin lassen mich drei Fragen nicht los:

1. Wo bleiben die Abtreibungsgegner, nachdem wir über die Hälfte der Spermien killen? Diese enthalten zwar keine Menschlein, sind aber eine Art Vormenschlein. Und wer weiss, vielleicht haben sie sogar eine kleine Seele.

2. Der sinkende Testosteronspiegel spricht für Hormonstörung. Viele Indizien beschuldigen die Weichmacher aus dem Plastik. Sie verfälschen Hormonwirkungen, und wir nehmen sie unter anderem über Milchflaschen und Yoghurtbecher auf.

Das französische Parlament hat sie soeben verboten. Was macht eigentlich unser Parlament, was macht Albert Rösti?

3. Als Arzt und Naturbeobachter war ich ein Leben lang fasziniert, wie Hormone die Organe und das Verhalten steuern. Im Selbstversuch spürte ich mit Cortison oder Testosteron subjektive Effekte.

Wenn jetzt das Testosteron parallel zu den Spermien sinkt: Was macht eine flächendeckende Testosteronsenkung auf das gesellschaftliche Bewusstsein und Verhalten?

Dazu gibt es keine Beweise. Aber ziemlich viele Anhaltspunkte. Die kann man interpretieren, und dazu kann man eine Meinung haben.

Nachdem ich nicht nur spezielle Kenntnisse der Hormonwirkung hatte, sondern auch ein in der Politik geschärftes Bewusstsein für gesellschaftliche Fragen, bildete ich mir ein, dass meine informierte Interpretation und Meinung vielleicht interessiere.

Und schickte sie der Meinungsseite des Tages-Anzeigers.

Nur hatte der Meinungsredaktor, für den ich früher gelegentlich geschrieben hatte, das Ressort gewechselt. Dem neuen Redaktor war der Artikel zu lang.

Ich kürzte auf 3’000 Zeichen. Da meinte er, das sei eher für das Wissenschaftsressort.

Der Wissenschaftsredaktor stampfte mich ungespitzt in den Senkel: Für derart unbewiesene Behauptungen stehe seine Zeitung nicht zur Verfügung.

Nur, es war nicht eine Behauptung. Lediglich eine Interpretation bekannter Tatsachen für die Meinungsseite. Klar, sie ging über den heute üblichen und voraussehbaren Chat-GPT-Journalismus hinaus. Ist das wirklich zu gewagt für Zürich?

Wollen wir weiter diskutieren, oder es doch lieber lassen?

Samstag, 4. Mai 2024

EIN ALTER ARZT WUNDERT SICH

(Zuerst erschienen auf Inside Paradeplatz am 4.5.2024)

Ein Gesundheitsystem, das Leistungsausweitung belohnt, erzeugt Leistungsausweitung. Die Prämieninitiative zementiert diesen Irrsinn.

Ich bin ein alter Arzt. Seit 13 Jahren praktiziere ich nicht mehr, kann dafür aussprechen, was andere nur zu denken wagen.

Gemäss Krankenkassenstatistik lagen meine durchschnittlichen Kosten pro abgeschlossener Fall in den Jahren 1980 bis 2011 meist 25 bis 33 Prozent unter dem Durchschnitt der Fachkollegen.

Dabei hatte ich an nichts gespart, mir jede Magnetresonanz-Tomographie und jede denkbare Laboruntersuchung geleistet.

Aber ich hatte mich an die Prinzipien einer „Health Maintenance Organisation (HMO)“ gehalten: Keine unnötigen Kontrollen, möglichst viel per Telefon, keine unbegründeten Zusatzuntersuchungen, keine nachweislich unwirksame Behandlung.

Das schaffte Zeit für Unvorhergesehenes. Notfälle konnten meist unverzüglich gesehen werden.

Aufgrund dieser Erfahrung ist meine erste Überzeugung, dass mindestens ein Fünftel der Gesundheitsausgaben durch unbegründeten Überkonsum entsteht.

Nur war mit diesem Medizinalstil kein grosses Geld zu verdienen. Er war überhaupt nur möglich, weil von Haus aus Geld vorhanden und keine Hypothek zu finanzieren war.

Deshalb ist meine zweite Überzeugung: Das System zwingt die Ärzte zur Überarztung. Schuldzuweisungen gehören zuerst ans System, nicht an die Ärzte.

Tatsächlich wird im grossen Stil Geld verschwendet an Massnahmen, die nachgewiesenermassen nichts bringen:

Seresta, Temesta, Tranxilium, Librium, Valium, Lexotanil als Beruhigungs- und Schlafmittel machen mehr Nebenwirkung als Wirkung und könnten in dieser Indikation ersatzlos gestrichen werden.

Röntgenbilder und Tomographien sind bei Migräne und banalen Kopfschmerzen ebenso sinnlos wie bei banalen Rückenschmerzen.

Auch ohne Operation würden die meisten Fälle von lumbaler Diskushernie, von Tennisellbogen oder schmerzhafter Schultersteife abklingen.

Auf keine Kuhhaut geht, was man mit aussichtslosen, aber hoffnungsvollen Krebspatienten in den letzten Lebensmonaten anstellt, eine Verlängerung eines immer elenderen Lebens mit ungeheuren Kosten.

Es gibt auch Situationen, wo Änderung des Lebensstils mehr bringen würde als Medizin.

Rückenschmerzen reagieren nicht auf Physiotherapie, wohl aber auf Training. Der Altersdiabetes wäre in circa der Hälfte der Fälle durch Körperaktivität und rigorose Gewichtsabnahme heilbar.

Auch erhöhter Blutdruck würde sinken, aber die nötige Motivationsarbeit wird den Ärzten nicht bezahlt – so bleibt man bei der lukrativen, aber wenig wirksamen „Behandlung“.

Nur müssen wir uns nicht wundern: Wenn wir den Arzt nach Leistungsmenge bezahlen, so wird Leistungsmenge geliefert - „Dont’t ask the barber if you need a haircut.“

Ein dritter Punkt ist der luxuriös aufgeblähte stationäre Sektor: Dass stationäre Operationen die Krankenkassen weniger kosten als ambulante ist ein Zopf, der endlich abgeschnitten gehört.

In meinen Lehrjahren in Paris und London war ich beeindruckt von der Spitzenmedizin, die dort in Gebäuden aus dem 17. und 19. Jahrhundert betrieben wird.

Bei uns dagegen können Spitalprojekte nie zu zahlreich, zu neu, zu gross und zu luxuriös sein, es findet sich dafür immer eine Mehrheit von Ja-Stimmen, was die Baulobby genüsslich ausnützt.

Nur sind unsere Zentrumsspitäler nachgerade von einer derartigen Grösse, dass Mangel an Übersicht, Verantwortungsbereitschaft und Führung häufig zu Doppelspurigkeiten und Leerläufen führen.

Im schlimmsten Fall geraten die Patienten in eine endlose Mühle, in der niemand für sie verantwortlich ist, und sie entgleiten dem Hausarzt, der sie am besten kannte.

Auch ist dem Stimmbürger nicht bewusst, dass in den Einzel- und Doppelzimmern der neuen Paläste die Überwachung viel schlechter gewährleistet ist als in einem Sechserzimmer.

Die absolut beste Überwachung (abgesehen von einer Intensivstation) sah ich in den altväterischen Nightingale Wards in England.

Ein Riesenraum mit 28 Betten, in der Mitte zwei Schreibtische für Ärzte und Schwestern: Bei lebensbedrohlichen Zwischenfällen wie Herzstillstand, Atemstillstand, Ersticken war Hilfe innert Sekunden zur Stelle, und für junge Ärzte gab es keinen besseren Ort der Ausbildung.

Und bei der Essensverteilung halfen die Patienten, die dazu im Stande waren. Ein Gefühl von Schicksalsgemeinschaft verband alle.

In unseren Privatzimmern liegt man zwar im Luxus, aber wenn es kritisch wird, ist man hilflos und allein.

Jetzt haben wir wieder eine Abstimmung. Die Kostenbremsinitiative will die Kosten dieses verschwenderischen Systems deckeln.

Die Gefahr dabei ist, dass alle Leistungen rationiert werden, die überflüssigen und die notwendigen, ohne Verbesserung der Effizienz oder des Systems.

Und nachdem die Alten auf Kosten der Jungen und ohne eigenen Beitrag sich die 13. AHV-Rente gegönnt haben, soll jetzt die Praemienentlastungs-Initiative dieses verschwenderische Gesundheitssystem mit Steuergeld über Wasser halten, nur damit man die Fehlkonstruktion weiterhin nicht korrigieren muss.

Damit wird jede Verbesserung des Systems verhindert, und irgendwann wird man sich die Augen reiben, wenn man merkt, dass solche Perpetuum mobiles nicht unbegrenzt funktionieren.