Sehr geehrter Herr Rasonyi
Sie sind der ca. sechzehnte (!) Autor, den die Redaktion der Neuen Zürcher Zeitung bemüht, um gegen Greta Thunberg bzw. die Klimajugend anzuschreiben, diesmal am Tag der Nationalen Klimademonstration, auf der Frontseite und unter dem Titel: "Klimapolitik mit Greta und Mass", im Internet auch unter "Klimapolitik mit Mass und Verstand".
Soweit Ihre Argumentation faktenbasiert ist, zitieren Sie Projektionen des IPCC, ohne zu
erwähnen, dass diese fahrlässig optimistisch sind, weil sie die weiter
steigenden Treibhausgase ebensowenig einrechnen, wie die verminderte
Strahlungsreflexion der Erde wegen Eisschmelze. Damit wird alles mindestens doppelt so schnell gehen, die Kippmechanismen, die jetzt beginnen
(z.B.Methanfreisetzung aus dem Permafrost) noch nicht einmal eingerechnet. Beruhigend verweisen Sie auf die Reduktion der Treibhausgasemission in der EU, ohne zu
erwähnen, dass der globale Treibhausgasausstoss weiter steigt, und zwar Jahr
für Jahr stärker.
Ich mache Ihnen nicht einmal einen Vorwurf. Denn davon steht in der NZZ nichts. Aber ich mache der NZZ, der Redaktion, dem Verwaltungsrat und der dahinterstehenden FdP den Vorwurf, dass sie das
nicht recherchieren und verständlich darstellen lassen. Das ist bewusste Desinformation.
Wer diese Fakten kennt, kann die verzweifelte
Wut von Greta Thunberg nicht anders als adaequat finden. Es ist die patronisierende Besonnenheit
des Establishments, welche wahnhaft ist.
Mit freundlichen Grüssen
Lukas Fierz, Alt Nationalrat.