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Freitag, 16. April 2021

Covid-Impfung ohne Spritze – ein offenes Rennen

(erstmals erschienen auf Insideparadeplatz am 16.4.2021)

Wer ein Vakzin zum Schlucken zustandebringt, der knackt den Jackpot. Denn in der armen Welt sind die heutigen Stoffe nicht massentauglich.

Alle zugelassenen Covid-Impfstoffe werden gespritzt, was von ängstlichen Leuten verweigert werden kann. Spritzen und Kühlkette brauchen Infrastruktur, Fachpersonal und Geld, wovon nicht in jedem Land genug vorhanden sind.

In Ländern mit ungenügender Durchimpfung entstehen resistente Virusvarianten, welche die Pandemie endlos machen können. Dieses Problem ist global, kann nur global gelöst werden, und zwar kaum mit einer Spritzimpfung.

Grosses Interesse findet deshalb neuerdings die Möglichkeit von Schluckimpfungen oder Impfungen über die Nase. Tönt utopisch, aber Nahrungsmittelallergien und Heuschnupfen beweisen, dass das Immunsystem auch dort reagiert; und es gibt den Präzedenzfall der Polio-Schluckimpfung.

Eine geschluckte Impfung muss zuerst den Magen überleben: Was auch immer man als Antigen verwendet, muss es so verpackt werden, dass ihm die Magensäure nichts anhaben kann und es sich erst im Darm auflöst. Das braucht spezielles Knowhow ausserhalb der Immunologie.

Solche Vakzine sind oft wärmestabil und billig. Sie könnten per Post verschickt und durch Laien selber angewendet werden. So erhielte man mehr Reichweite für weniger Geld.

Virosom (Bild: Mymetics)

Nun zu den einzelnen Entwicklungen und Entwicklern:

  • Die Firma Vaxart (NASDAQ:VXRT) aus San Francisco entwickelt schon länger Schluckimpfungen gegen das durchfallerregende Norovirus and gegen das gebärmutterkrebserregende Papillomavirus. Zusammen mit Janssen (Tochterfirma von Johnson & Johnson) entwickelt sie eine orale Grippeimpfung, welche in einer Phase II-Studie bessere Resultate ergab als eine etablierte Spritzimpfung – bei Bestätigung durch eine Phase III-Studie wäre das eine absolute Sensation. Vaxart's Covid-Impfstoff ergab guten Schutz im Tierversuch, und eine Phase I-Studie am Menschen erzeugte zelluläre Immunität und lokale Ig-A Antikörper, jedoch keine IgG-Antikörper im Serum, was zu einem Kurssturz führte. Das scheint ungerechtfertigt, weil auch einer von sechzehn Covid-Geheilten keine Serumantikörper aufweist, und weil Tierversuche zeigten, dass bei niedrigen Antikörpern die zelluläre Immunität schützt. Und wenn diese Impfung das Virus am Erreichen des Blutstroms hinderte, wäre das Fehlen von Serumantikörpern kein Nachteil. Nur der klinische Versuch kann das klären.
  • Die private englische iosBio (früher Stabilitech) entwickelte Schluckimpfungen gegen das Zika-Virus und die Influenza unter Zuhilfenahme eines Adenovirus-Vektors. Zusammen mit ImmunityBio (NASDAQ:IBRX) aus Los Angeles arbeitet sie an einem oralen Covid-Impfstoff, der im Affenversuch zelluläre Immunität und Antikörper produzierte. Es läuft jetzt eine Phase 1 Studie, in der zwei Impfdosen hintereinander verimpft werden, und zwar in allen denkbaren Kombinationen von gespritzt und geschluckt. Die persönliche Unterstützung des Chefs von ImmunityBio, Patrick Soon-Shiong, einem Arzt und Multimilliardär, wird dafür sorgen, dass ihnen die Mittel nicht ausgehen.
  • Die schweizerische Mymetix Corporation(OTC:MYMX) verfolgt die Route über die Nase. Mit der US-Grossfirma Catalent (NYSE:CTLT) teilt sie intellektuelles Eigentum darüber, wie man antigenes Material in virusartige Partikel packt (sogenannte Virosomen). Der nasale Impfstoff wird mit dem Baylor College von Texas entwickelt und ergab vielversprechende Resultate im Tierversuch.
  • Neu im Rennen ist Oravax, ein Joint-venture. Oramed (NASDAQ CM:ORMP) aus Israel steuert das Know-how in der oralen Anwendung von Medikamenten bei, und die indische Premas Biotech Pvt. Ldt liefert den Impfstoff, dessen drei Antigene auch gegen Virusvarianten aktiv sein sollten. Die Produktion in Hefezellkulturen ist billig und in Grossmengen möglich. Klinische Versuche starten in diesem Quartal, Zulassung erhofft man innert sechs Monaten.
  • Professor Kremser, Direktor des Instituts für Tropenmedizin Tübingen, berichtete dem österreichischen „Kurier“ im Januar, dass er eine Schluckimpfung OraCOV gegen Covid entwickle, zusammen mit den zwei privaten US-Firmen Protein Potential und Sanaria Inc. Verwendet wird ein modifizierter Typhusimpfstoff, Tierversuche seien ermutigend. Professor Kremser leitet auch die klinischen Versuche von Curevac (NASDAQ:CVAC), aber diese Entwicklung scheint mit Curevac nichts zu tun zu haben. 
  • Weniger in Erfahrung zu bringen ist über Immunitor, eine Firma aus Vancouver in Kanada, welche Schluckimpfungen gegen eine Vielzahl von Krankheiten entwickelt. Gegen Covid verwenden sie Tabletten mit hitzeinaktivierten Viren aus menschlichem Blutplasma. Ein Phase-1 Versuch am Menschen soll im Mai beendet werden.
Wenn man all diese Daten anschaut, ist eigentlich nicht mehr die Frage, ob eine Impfung ohne Spritzen möglich wird, sondern eher wann und wie. Denkbar wäre die Anwendung geschluckt oder durch Nase allein, oder als zweite Impfung nach Spritzimpfung, oder auch als spätere Auffrischung, beziehungsweise Nachimpfung gegen Varianten.

Die meisten der erwähnten Unternehmen produzieren hohe Verluste. Und wie bei den mRNA-Vakzinen könnte das Rennen vielleicht nicht nur einen, sondern zwei oder drei Gewinner hervorbringen.

Aber sicher auch Verlierer. Auf der Verliererseite könnten plötzlich die Firmen stehen, die jetzt mit der Spritzimpfung Milliarden scheffeln, nur würde es nicht überraschen, wenn auch diese im Geheimen bereits an Schluckimpfungen arbeiten würden.

Börsenempfehlungen kann man nicht wirklich abgeben. Ich hätte lediglich offenzulegen, dass ich schon seit einiger Zeit einige Aktien von Curevac und Vaxart halte.

Freitag, 25. Dezember 2020

mRNA-Impfung: Nobelpreiswürdig

(Erschienen auf Insideparadplatz.ch am 25.12.2020, mit bisher 166 meist feindseligen Kommentaren, aktualisiert am 22.3.2021)

Diesen Nobelpreis kann man voraussagen: Noch nie war eine Impftechnik so sauber und elegant wie die neue mRNA-Impfung bei COVID. Wie war das denn früher?

Beim Impfen gegen Viren brachte man immer Virusbestandteile in den Körper ein, welche er zu erkennen und neutralisieren lernen sollte. Aber so einfach war das nicht.    

Impfen ist ein "messy business"

Jahrhundertealt ist die absichtliche Infektion mit dem vermehrungsfähigen Kuhpockenvirus, welches für  Menschen harmlos ist, aber vor Pocken schützt. Ein vermehrungsfähiges Virus steckte auch in der Schluckimpfung gegen die Kinderlähmung. Zwar war es abgeschwächt, selten verursachte es trotzdem Lähmungen wie die echte Polio. Man verwendet deshalb heute den abgetöteten Impfstoff nach Salk. Aber auch das Abtöten ist ein kritischer Schritt, der beherrscht werden muss und schiefehen kann.   

Dr.Jenner gewinnt Kuhpockenvirus

Zudem müssen Viren zur Gewinnung in lebenden Geweben vermehrt werden: Früher in Tieren oder Hühnereiern, heute meist in Zellkulturen. Daraus gewinnt man zuerst eine virushaltige Suppe, von der nur zu hoffen ist, dass sie keine anderen Viren enthält.  Aus dieser müssen die Virusbestandteile herausgetrennt werden, mit denen man impfen will. Das gelingt naturgemäss nie vollständig, es bleiben Reste der Wirtszellen oder der Hühnereier, welche u.a. allergische Reaktionen auslösen können. Um Virusbestandteile gegen die man impfen will in den Körper einzuschleppen kann man auch ein sog. "Virustaxi" verwenden, z.B. ein für den Menschen harmloses Affenvirus, dem Bestandteile des Virus, gegen das geimpft werden soll eingebaut wurden, so funktioniert die COVID-Impfung von Astra-Zeneca. Und der soeben in der Schweiz zugelassene Impfstoff von Janssen-Johnson&Johnson benutzt ein Schnupfenvirus als "Virustaxi".  

All diesen Methoden gemeinsam sind zeitraubende und störungsanfällige Schritte, sowie das Einbringen von Fremdsubstanzen oder Fremdviren, die mit dem Impfzweck rein nichts zu tun haben. Diese Schwierigkeiten nimmt man in Kauf, weil viele Impfungen derart wirksam sind: Pocken und die Kinderlähmung sind zur Zeit keine Bedrohung mehr. Risiken und Aufwand haben sich gelohnt.  

Der Vorteil der mRNA-Technik 

Mit einer COVID-Impfung nun müsste man eigentlich nur Abwehrstoffe gegen das Eiweiss der Virushülle erzeugen, mit dem das Virus an den Zellen andockt. Ist dieses Eiweiss durch Antikörper blockiert, kann das Virus nicht mehr andocken. Mit den alten Methoden wäre das auch zu erreichen, und die oben genannten COVID-Impfstoffe machen das auch.  

Aber mit der RNA-Impfung wird man die meisten Zwischenschritte und Risiken los. Mit der mRNA gibt man dem menschlichen Organismus lediglich einen Bauplan, wie er das Eiweiss, gegen das man immunisieren will selber herstellen kann. Es gibt dabei keine vermehrungsfähigen Viren, kein unsicheres Abtöten, keine Verunreinigungen aus Zellkulturen oder Hühnereiern, keine Fremdeiweisse oder Affenviren. Die mRNA ist instabil, sie kann sich nicht vermehren, zerfällt innert Stunden bis wenigen Tagen und sie kann nicht in das Erbgut eingebaut werden. 

Weil so viele Zwischenschritte und Risiken ausgeschaltet sind geht die Entwicklung der Impfstoffe schnell, und so sind die beiden ersten zugelassenen Impfstoffe solche mRNA-Impfstoffe. 

Zukunftsaussichten der mRNA-Technik

So neu ist die Technik aber auch wieder nicht: Mit mRNA wird seit  Ende des letzten Jahrhunderts experimentiert. Der Pionier Dr.Steve Pascolo aus Zürich hat sich mRNA schon vor Jahren selber eingespritzt und anschliessend in seinen eigenen Gewebeproben bestätigt, dass diese mRNA zur Bildung von spezifischen Eiweissen führt. Eigentlich ist die mRNA-Technik ein molekularbiologisches Lego: Man forscht nicht nur an Impfungen, sondern auch an Anwendungen im Bereich von Herz-Kreislauf, Stoffwechsel- und Nierenkrankheiten sowie Krebs. Dort hofft man z.B., Abwehrreaktionen zu erzeugen, die für einen bestimmten Tumor eines bestimmten Patienten spezifisch sind. 

Wegen der COVID-Epidemie hat die mRNA-Technik einen Entwicklungssprung gemacht, der sonst Jahre gebraucht hätte. Ganz sicher werden wir noch viel davon hören. Und ich würde wetten, dass die Pioniere einen Nobelpreis erhalten. Viele Firmen sind auf dem Feld tätig, aber exclusiv mit mRNA beschäftigen sich nur drei: Biontech, Moderna und Curevac. Alle mit stolzer Börsenbewertung im Multimilliardenbereich, alle mit vielen Entwicklungsprojekten, aber erst zwei mit einem zugelassenen Produkt: Die COVID-Vakzine. 

Andere Beiträge zu COVID:


Freitag, 27. November 2020

COVID: Behörden als Risiko, vor dem uns zu schützen sie vorgeben

(Erschienen im Journal21.ch vom 12.12.2020, der letzte Satz wurde am 13.12.2020 eingefügt und die Bemerkungen zum Heilmittelgesetz am 14.12.2020, update an die neue Entwicklung am 18.12.)

England, USA, Kanada, Russland, China und bald auch die EU impfen. Nur die Schweiz «prüft». Wenn man, wie der Schreibende, 79 Jahre alt ist hat man dafür wenig Verständnis.

Der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen EKIF, Berger, gab der NZZ am 11.11. bekannt, dass man frühestens Mitte 2021 impfen werde. Drei Tage später in der NZZaS sprach er vom zweiten Quartal 2021. Beifall kam von Dr. med. Alan Niederer, Wissenschaftsredaktor der NZZ, sowie von Isabel Strassheim, Wirtschaftsredaktorin beim Tages-Anzeiger, für welche «jede zusätzliche Woche Warten auf die Corona-Impfung gut investierte Zeit ist».

Was gäbe es bei Risiko-Gruppen eigentlich zu prüfen?

Neuerdings redet man für den ersten Impfstoff vielleicht von Ende Dezember oder Januar, aber das nur, weil Deutschland nach Demarchen von Jens Spahn vorwärts machen will. 

Jeden Tag sterben schweizweit 100 Covid-Erkrankte, jede Woche 700, jeden Monat 3000, vorwiegend Alte und Risikopatienten. Das sind auch die, welche zuerst geimpft würden. Und was gäbe es bei denen eigentlich zu prüfen?

Covid tötet die über 80-Jährigen im zweistelligen Prozentbereich, die 70-80-Jährigen im einstelligen. Kommen dazu langwierige Spätfolgen im zweistelligen Prozentbereich. Wenn eine Impfung zu nur 50 Prozent schützte (sie ist besser), wäre sie für Alte schon ein gutes Geschäft, selbst bei schweren Nebenwirkungen (hat sie nicht oder kaum) und gelegentlichen Todesfällen (bisher keine).

Diese Bedingungen erfüllen die Impfstoffe locker, ja die Impfstoffe von Pfizer und Moderna haben die Hoffnungen weit übertroffen. Die Resultate der Pfizervakzine wurden im renommierten New England Journal of Medicine soeben publiziert. Weiteres Prüfen bringt nur Zeitverlust und Hunderte bis Tausende von zusätzlichen Toten. Es fänden sich sofort Hunderttausende von Alten und Risikopatienten, welche sich die Impfung machen und welche sogar auf Regressansprüche im Falle von Komplikationen verzichten würden. Und bis die Jüngeren und Gesunden drankämen hätten wären die hängigen Fragen längst geklärt. 

Mangelnde gesetzliche Grundlage?

Die Behörden verweisen auf mangelnde gesetzliche Grundlagen für eine beschleunigte Prüfung: Aber sinngemäss will der Gesetzgeber nur, dass die Fragen geprüft werden, auf die es ankommt, nicht Nebenfragen, während Leute sterben und tatsächlich hat der Gesetzgeber im Heilmittelgesetz von 2000 an allerlei Ausnahmen und Spezialfälle gedacht, nur nicht an eine tödliche Epidemie, die die Leute zu Tausenden dahinrafft. Immerhin leben wir in einer Demokratie, welche das Privileg hätte, sich die Gesetze selber zu geben. Wo blieb der initiative Parlamentarier oder Bundesrat, der allfällig nötige Gesetzesänderungen einbringt und durchboxt? Man hätte jetzt bald ein Jahr Zeit gehabt. Eine andere Möglichkeit, das Impfen im Rahmen einer Studie wurde vom BAG im Sommer abgeschmettert. Alle halten am Schweizer Sonderweg fest, der sich ja in der Beschaffung der SBB-Züge und des Lehrmittels "Mille-Feuilles" einmal mehr "bewährt" hat. Und selbst wenn der erste Impfstoff jetzt freigegeben wird, bei den nächsten Impfstoffen von Moderna, Johnson&Johnson und Curevac wird die Trölerei von neuem beginnen. Alles kleine Bürokönige, die sich in ihren kleinen Bürokönigreichen wichtig machen. 

Immerhin könnte der Bundesrat sie kurzschliessen und die Impfung per Notverordnung ermöglichen. Die Todesfälle sind zur Zeit zwei bis dreimal höher als im Frühjahr, wo er Notmassnahmen beschlossen hat. Schliesslich sind Gesetze, Parlament und Executive dazu da, um die Bevölkerung zu schützen, und nicht, um sie zu gefährden. 

Mit solchem Verhältnisblödsinn werden die Behörden zum Risiko, vor dem uns zu schützen sie vorgeben.  

Oder könnte es sein, dass die Schweiz gar nicht über Impfstoff verfügt, wie am Anfang bei den Masken? Aber dann sollte man dazu stehen. 

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Es ist in diesem Land noch nicht verboten, sich seiner Haut zu wehren: Der geneigte Leser ist freundlich eingeladen, bei den Amtsstellen, bei seinen Volksvertretern und bei den Medien in geeigneter Form zu intervenieren. Als Beispiel habe ich dem Praesidenten der EKIF (Eidgenössischen Kommission für Impffragen) folgendes geschrieben:

An: christoph.berger@kispi.uzh.ch 

Sehr geehrter Herr Professor,

Seit Februar dieses Jahres hofft unsere Altersgruppe von über 70-jährigen sehnlichst, dass sie die Zeit bis zur Impfung ohne COVID-Infekt überlebt.  

Pro Memoria: Für jemanden wie mich ist die Mortalität von COVID wohl schon im zweistelligen Prozentbereich, dazu kommen Langzeitfolgen, ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich.

England, USA, Kanada impfen, bald auch die EU. Deshalb kann ich Ihre wiederholten Verlautbarungen, wonach man bei uns erst im Sommer oder Frühjahr mit Impfen beginnen könne/werde nicht anders als mit Entsetzen lesen und frage mich, ob diese Meinung von Ihren Kollegen in der EKIF geteilt wird.  Wir reden hier ja nicht von einer Masernimpfung, sondern von einer tödlichen Seuche, welche das Gesundheitswesen zum Dekompensieren bringt. Und die Impfungen wurden an zehntausenden ausprobiert, niemand ist daran gestorben und die Nebenwirkungen waren bisher fast nur banal.

Wenn ich das Heilmittelgesetz lese, so wurde die Möglichkeit einer solchen Epidemie und einer rasch verfügbaren Impfung einfach nicht bedacht, denn andere Ausnahmen sind ausdrücklich erlaubt.

Die Aufgabe einer Kommission für Impffragen wäre jetzt nicht, zu warten und zu «prüfen», derweil das Gesundheitswesen zusammenbricht. Sondern vorwärts zu machen oder, falls das nicht geht, dem Bundesrat vorzuschlagen, mittels Notrecht die Impfung der Alten bzw. der Risikogruppen zu ermöglichen. Es wurde mir übrigens bekannt, dass das BAG eine andere Möglichkeit, nämlich das Verabreichen der Impfstoffe im Rahmen einer Studie abgelehnt hat, auch das habe ich mit Befremden notiert.

Die Meinung, dass dringliches Vorgehen angezeigt sei wird von mir bekannten Medizinprofessoren geteilt und ich werde sie, solange nötig,  soweit mir möglich und so populistisch wie möglich öffentlich kundtun. Ich bin zwar alt, habe aber im Laufe eines Politikerlebens ziemlich viel Erfahrung in Journalismus und PR gesammelt. Auch einige eventuell interessierte Stellen bediene ich mit Kopie oder werde sie noch bedienen. Es wird ja noch erlaubt und legitim sein, sich seiner Haut zu wehren.   

Mit freundlichen Grüssen

Lukas Fierz, Dr.med., alt-Nationalrat