“It’s our population growth that underlies just aboutevery single one of the problems that we’ve inflictedon the planet. If there were just a few of us, then thenasty things we do wouldn’t really matter and MotherNature would take care of it — but there are so manyof us.” (Jane Goodall, 2010)
Dienstag, 16. März 2021
We are too many - A Taboo
Donnerstag, 4. März 2021
Verhältnisblödsinn in der COVID-Impferei
Ich will hier keinen Impfgegner überzeugen: Wenn ein über 65-jähriger sich nicht vor COVID mit Todesrisiko von 2, 10 oder 20 Prozent schützen will, so entlastet er ja möglicherweise AHV und Pensionskassen. Das kann uns Überlebenden nur recht sein.
Es geht um die, welche sich impfen lassen wollen, aber nicht
können, Leute mit viel Publikumskontakt, wie Pflegepersonal, LehrerInnen,
Verkäufer und Verkäuferinnen, Kassiererinnen, Beamte des öffentlichen Verkehrs
und so weiter.
England und Israel haben die Risikogruppen schon voll
geimpft und impfen jetzt die übrige Bevölkerung. Wir warten seit Vorfrühling
2020 sehnlich auf die Impfung, und von Anfang an war klar, dass nur die Impfung
die Kalamität stoppen wird.
Das Tropeninstitut Basel beantragte im Sommer 2020, dass man
in einer Studie mit Impfen beginne. Der Antrag wurde vom BAG abgeschmettert.
Hoffnung keimte, als im Herbst klar wurde, dass die ersten
Impfstoffe Ende Jahr zulassungsreif würden.
Aber schon folgte der zweite Hammer: Prof.Berger,
Infektiologe des Kinderspitals Zürich und Praesident der eidgenössischen
Kommission für Impffragen, welche den Bundesrat und das Bundesamt für
Gesundheitswesen berät, sagte der NZZ noch im November, dass die Schweiz
frühestens im Sommer 2021 mit Impfen beginnen könne, auch wenn die Impfstoffe
im Ausland zugelassen seien. Zuerst müsse man die Unterlagen studieren, dann müsse
man die Zulassung haben und dann die Logistik aufbauen, das brauche Zeit. An
ein langsames Bern haben wir uns ja gewöhnt, aber das von einem Zürcher
Professor? Man griff sich an den Kopf.
Drei Tage später verschob er gegenüber der NZZ am Sonntag
den Impfbeginn auf Frühjahr 2021, was die Sache auch nicht besserte. Kein
Wunder, dass sich bei solcher Wegleitung niemand auf einen Impfbeginn vor
Jahresende vorbereitete.
Am 11. Dezember kam die Zulassung für den Pfizer-Impfstoff
im Ausland. Aber die Swissmedic verbrauchte nochmals eine Woche, um die
Unterlagen zu studieren und bestätigte die Zulassung erst vor dem Wochenende am
Freitag 18. Dezember, also genau so spät, dass es unmöglich wurde, vor den
Weihnachtsferien noch in grossem Stil zu impfen. So haben Prof.Berger und die
Swissmedic mit vereinten Kräften den Start um einen Monat vertrölt, in dieser
Zeit hatten wir gegen Hundert Tote. Pro Woche.
Danach erfolgten die ersten Lieferungen des
Pfizer-Impfstoffes schleppend. Trotzdem schafften es einige Kantone, selbst die
vorhandenen Impfdosen nicht zu verbrauchen.
Und jetzt der nächste Hammer: Die Schweiz hat 5 Mio.
Impfdosen von Astra-Zeneca bestellt und sie wären lieferbar. Der Impstoff ist
im Gegensatz zu den Impfstoffen von Pfizer und Moderna im Kühlschrank haltbar
und wurde in EU und Vereinigtem Königreich schon millionenfach verimpft. In
Schottland senkte schon die erste Astra-Zeneca-Impfung die Hospitalisationen um
94 Prozent, war damit in dieser Hinsicht sogar besser als die Pfizer-Vakzine.
Und der Weltexperte Dr.Fauci aus den USA sagt, dass er sich mit jedem Impfstoff
würde impfen lassen. Trotzdem ist der Impfstoff hier nicht zugelassen,
Swissmedic wartet auf die US-Zulassungsbehörde FDA. Und das BAG
«versteckt» sich wie schon bei früheren Zulassungen hinter Swissmedic, spricht
schon öffentlich davon, den Astra-Zeneca-Impfstoff wegzugeben oder
weiterzuverkaufen. Man will auf zwei andere Impfstoffe warten, für welche noch
nicht einmal die Zulassung beantragt ist und die bestenfalls im Mai kommen.
Auch vom Impfstoff von Johnson & Johnson, der dieser
Tage zugelassen werden soll, ist nichts bestellt, obschon er in
Teamarbeit zwischen dem Schweizerischen und dem Holländischen Labor von Janssen
entwickelt wurde und auf bewährter Technik basiert, obschon auch er im
Kühlschank haltbar ist und davon ein Schuss genügt. Mit dem Sparen von ein paar
Millionen verursacht man Milliardenschäden.
Wenn auch das Fehlen von Impfstoff selbstverschuldet ist, so
könnte man den geimpften Personenkreis erweitern, indem man zuerst möglichst
viele erstmals impft und die zweite Impfung erst drei Monate später
verabreicht. Da schwere Verläufe schon durch die erste Impfung zu 85-94 Prozent
verhindert werden hätte man einen rascheren Schutz von doppelt sovielen
Personen. Das machen die Engländer und erhalten damit sogar eine doppelt so
hohe Antikörperreaktion. Aber Prof.Berger will davon nichts wissen: «Die
Gruppe, welche zurzeit geimpft wird, also die Alten und besonders Vulnerablen,
muss vollständig geschützt werden». Wie wenn der Schutz durch zweimalige
Impfung vollständig wäre. Ist er aber nicht, auch zweimalige Impfung schützt
nicht voll, nur zu 95 Prozent.
Der Grund der Trölerei mag staatliche Unbeweglichkeit sein,
bei Swissmedic kommt noch dazu, dass sie mit ihren Manövern verdecken will,
dass sie eigentlich überflüssig ist.
Die Folgen der Trölerei sind Krankheitsfälle,
Langzeitfolgen, Todesfälle, Verlängerung der Coronamassnahmen, schwere
wirtschaftliche und psychische Schäden und Vertrauensverlust.
Dass der Bundesrat sich weiterhin von einem Experten beraten
lässt, der noch im November 2020 erst im nächsten Sommer mit Impfen beginnen
wollte, der mithin die Dringlichkeit der Situation von Anfang an völlig
verkannte ist unverständlich.
Ebenso unverständlich ist, dass sich die Politik
weiterhin vor allem über Details von Massnahmen und Lockdowns herumbalgt,
anstatt die ganze Kraft in die raschestmögliche wirksame Impfstrategie zu
investieren, welche allein dem Spuk ein Ende bereiten kann.
Berater und Behörden verfügen über Macht in Form von
Befugnissen und Kompetenzen, aber sie tragen auch eine Verantwortung. Wer
seiner Verantwortung nicht genügt verdient die Befugnisse und
Kompetenzen nicht und muss ausgetauscht werden.
Weitere Beiträge zu COVID:
- Coronakrise und Umweltkrise: Unterschiedliche Reaktion als Altersfrage?
- COVID: Behörden als Risiko, vor dem uns zu schützen sie vorgeben
- COVID-Impfung zugelassen: Die Folgen der Trölerei
- mRNA-Impfung: Nobelpreiswürdig
- COVID-Impfung: Wirkung kommt vor Deckung
Montag, 22. Februar 2021
Kommunikationsplan AG als Söldner ausländischer Giftkonzerne
Eine Website mit dem heimatverbundenen Namen "Swiss-Food.ch" singt das Hohelied des Monsanto-Bayer Bienengiftes Glyphosat und behauptet "Pestizide schützen unsere Lebensmittel nicht nur auf dem Feld, sondern auch während der Verarbeitung bis auf den Teller". Davon, dass sie dann auch in Magen und Blut gehen, wird nicht mehr gesprochen.
"Pestizide sind schuld am Insektensterben" -
das sei ein Mythos. "Pestizide schaden der Biodiversität", "Chemie
ist Gift", "Unserem Wasser geht es schlecht" - auch alles
Mythen, denn "um die Insekten stehe es besser als vermutet". Illustriert wird das Ganze
mit makellosen Supermarket-Tomaten und Bildern von stramm ausgerichteten
Monokulturen, garniert mit Pressezitaten aus der NZZ.
Kein Wort von den Gewässern, in denen keine Lebewesen
mehr zu finden sind. Kein Wort davon, dass die Gifte alle immer nur einzeln
geprüft werden, dass wir aber Mensch und Umwelt permanent einem polyvalenten
Cocktail aussetzen, dessen Zusammenwirken ungeprüft bleibt. Kein Wort über die
warnenden Stimmen von Fachleuten über den prekären Zustand unserer Böden und
Gewässer.
Interessant wird es beim Impressum. Zwei Firmen stehen dahinter:
Einerseits die 1853 gegründete Deutsche Firma Bayer, deren Labor in Leverkusen 1936 Tabun und dann Sarin entwickelte, die ersten Nervengase der Nationalsozialisten und Urvater vieler Insektenvertilgungsmittel. Zwar waren deutsche Chemiefirmen 1925-1945 vorübergehend zur IG-Farben zusammengefasst. Trotzdem firmierten die Firmen bis in den Krieg weiterhin auch unter eigenem Namen, z.B. die Behringwerke für Impfstoffe, Bayer für viele pharmazeutische Produkte. Die Ampullen für Versuche an KZ-Häftlingen in Auschwitz waren mit Bayer angeschrieben (die meisten Häftlinge starben). Überliefert ist auch eine Korrespondenz von Bayer mit dem Kommandanten des KZ Auschwitz Höss, in dem 150 KZ-Häftlingsfrauen à 170 Reichsmark pro Stück für Schlafmittelversuche bestellt wurden. Ein späteres Schreiben: “Die Versuche wurden gemacht. Alle Personen starben. Wir werden uns bezüglich einer neuen Sendung bald mit Ihnen in Verbindung setzen.”(Veröffentlicht durch Zentralkommission zur Untersuchung der Naziverbrechen in Polen. Jan Sehn: Konzentrationslager Oswiecim-Brzezinka - Auschwitz-Birkenau, Warszawa 1957, S. 89 f. Fn.2, Nürnberger Dokumente NJ. 7184)
Bayer-Praeparat Be 1034 für Menschenversuche in KZ's Die meisten Häftlinge starben daran |
Bayer hat unlängst den US-Agrochemiekonzern Monsanto geschluckt und sich damit Milliardenklagen wegen des Bienengiftes Glyphosat eingehandelt.
Andererseits Syngenta, Hersteller von über Hundert
Agrargiften in chinesischem Besitz.
Beide Firmen können weder als Schweizerisch bezeichnet
werden, noch produzieren sie Nahrungsmittel. Der Name "Swiss-Food" wurde offenbar
vom cleveren Betreiber der Website erfunden, der Kommunikationsplan AG in Zürich.
Dort tummeln sich Iso
Rechsteiner, studierter Germanist und Theologe, ehemals Direktor
bei Schweizer Radio DRS und späterer Chief Communications Officer und Head
Public Affairs der SRG mit langjähriger Erfahrung in Kommunikationsbegleitung
von Führungspersönlichkeiten. Oder Urs Rellstab,
ehemaliger Chefcampaigner der Economiesuisse. Zusammen sind sie ein gutes
Dutzend von lächelnden Senior Consultants, Textern, Partnern, Medientrainern,
Krisenkommunikatoren und Digital Advisors, die gemäss eigener Auskunft für
Schlagkraft in Presse, Medien und digitalem Raum sorgen.
Interessant die Kundschaft: Da ist nicht nur Bayer und
Syngenta. Für Avenergy und Schweizer
Gasindustrie verteidigt Kommunikationsplan AG die fossilen Energieträger. Weiter
unterstützt Kommunikationsplan zahlreiche mächtige Verbände: Economiesuisse,
Swissmem, Schweizerische Zementindustrie (Cemsuisse), den Dachverband der
Bauwirtschaft (Bauen Schweiz) und Implenia, Schweizerische Bankiervereinigung
und Schweizerischen Versicherungsverband oder den Städteverband. Mit SRG und
SRF werden alte Seilschaften bedient.
Kommunikationsplan
AG als Söldner für jeden, der zahlt.
Eher überraschend in dieser Gesellschaft Gesundheitsorganisationen wie das Bundesamt für Gesundheit, der Verband Zürcher Krankenhäuser, die Hirslanden-Kliniken, die Spitäler St.Gallen, die Zürcher Belegärztevereinigung, die Gesundheitszentren in Dielsdorf und Lengg. Ob sie und die Gemeinden Dürnten, Männedorf, Richterswil, Zumikon und die Reformierte Gesamtkirchgemeinde Thun überhaupt wissen, mit wem sie da geschäften?
Literaturhinweise zur Verstrickung von Bayer in KZ-Versuchen:
https://www.tu-chemnitz.de/fsr-chemie/igfarben/files/IG_Farben_Reader.pdf (S.91)
Fleckfieberforschung im Deutschen Reich 1914 - 1945 (uni-marburg.de) (S.157)
Freitag, 5. Februar 2021
Les absents ont toujours tort
In unserer kleinen Wohnküche spielt sich unser halbes Privatleben ab: Da wird gefrühstückt, gekocht, gegessen, Kaffee und Tee getrunken, gequatscht, Projekte ausgeheckt, Post und emails verarbeitet, kurz wir sind oft hier.
Seit Jahrzehnten steht vor dem Küchenfenster ein
Futterhäuschen für die Vögel, draussen auf dem Fenstersims, erhöht durch einen
Styroporklotz, damit wir die Besucher gut sehen. Immer bei Frost und Schnee
befüllen wir das Häuschen mit Vogelfutter, mal mit Körnchen, oder zur
Abwechslung mit fetthaltigen Samen. Da kamen sie denn in Scharen aus den
umliegenden Gärten. Wenn wir über die Vogelart nicht sicher waren gab es ein
Buch mit Bildern und Beschreibungen. Man versuchte, den Kindern, die
Grundbegriffe beizubringen, also einen Spatz sollte man schon von einer
Kohlmeise, und diese von einer Blaumeise unterscheiden können. Manchmal kam
auch eine Taube.
Früher brauchte man in einem Winter wohl zwei oder
sogar drei Packungen mit Vogelfutter. Einmal befüllt wurde das Häuschen
manchmal in wenigen Tagen radibutz ausgefressen. Wenn das Häuschen besetzt war
warteten die nächsten Kunden schon im nahegelegenen Busch. Und um das Häuschen
immer eine Riesensauerei von ausgefressenen Körnchenschalen.
In den letzten Jahren wurden die Gäste seltener. Vom
Futtersack des letzten Jahres blieb die Hälfte übrig. Als es jetzt wieder so
kalt wurde haben wir die andere Hälfte nachgefüllt. Aber es ist niemand
gekommen. Das Futterhäuschen bleibt voll, das Fenstersims sauber. Nie hat mich
Sauberkeit so gestört und erschreckt, wie hier.
Ich hab mich bei der Vogelwarte Sempach erkundigt: Ja, sie bekämen solche Meldungen in Briefen und Anrufen aus der ganzen Schweiz. Aber es sei möglich, dass die Vögel auf den freien Feldern mehr Futter fänden als in den Städten. Nur, ich beobachte und befülle solche Futterhäuschen seit über 60 Jahren. Noch nie ist mir ein Winter vorgekommen, wo kein Vogel erschienen ist und nichts gefressen wurde. Das ist unheimlich. Und werden wir nicht auch betreffend Klima von den sogenannten Fachleuten mit beschönigenden Halbwahrheiten abgefertigt?
Wie dem auch sei, nachgewiesenermassen verschwinden langsamer oder schneller die Insekten, und mit ihnen reduzieren sich die Vogelpopulationen, wie Rachel Carson vor 50 Jahren in "Silent Spring" vorausgesagt hat. Niemand hörte auf sie. Zwar hat man einige besonders giftige Pestizide verboten, aber im Grundsatz hat sich nichts geändert. Die Migros verkauft integrierte Produktion, mit auf dem Papier angeblich verminderter Pestizidbelastung. Bauernverband, SVP, viele Parlamentarier und die Chemielobby sträuben sich mit Händen und Füssen gegen Verbote. Die Forderungen verzweifelter Aktivisten werden von Parlament und Bundesrat auf jene "ausgewogenen" Lösungen verdünnt, denen wir die jetzige Misere zu verdanken haben. Und das Stimmvolk? Wird es im nächsten Sommer alles abnicken?
Und die Vögel? Ach, die sind ja eh schon nicht mehr
da. Les
absents ont tort.
Freitag, 15. Januar 2021
Covid-Impfung: Wirkung kommt vor Deckung
(erschienen auf Inside Paradeplatz vom 15.1.2021)
Ich hatte heute die erste Impfung (Pfizer). Einiges ist klar:
Die zweite Welle der Covid-Epidemie ist da. Neuinfektionen und Todeszahlen halten sich auf hohem Niveau, und es droht Verschlimmerung durch die neue hochinfektiöse Mutante.
Und der neue Lockdown verursacht erneut psychische, erzieherische und schwere wirtschaftliche Schäden. In den letzten hundert Jahren hat unser Land nur in Kriegszeiten solche Beeinträchtigungen erlebt.
Daraus folgt, dass der Kampf gegen Covid geführt werden muss wie ein Krieg. Im Krieg kann man nicht warten, bis man einen vollständigen Überblick hat.
Im Krieg trifft man möglichst rasch die wirksamsten Massnahmen aufgrund der aktuellen Informationen und der wahrscheinlichen Entwicklung. Wer wartet, bis alles klar ist wird immer verlieren.
An Massnahmen haben wir – wie gehabt – den Lockdown und neu die Impfungen. Wie können Impfungen am wirksamsten eingesetzt werden?
Mit circa 50 Prozent Impfskeptikern und Verweigerern wird Impfen nie eine Herdenimmunität erzeugen, höchstens dazu beitragen.
Die neuen mRNA-Impfstoffe (Pfizer, Moderna) übertrafen alle Erwartungen mit rund 95 Prozent Schutzwirkung nach der zweiten Impfung.
Schon die erste Impfung allein schützt, das kann man an der Reduktion der neuen Covid-Fälle zwischen der ersten und zweiten Impfung ausrechnen.
Die erste Impfung wirkt erst ab der dritten Woche. Man muss also die Reduktion der Covid-Fälle in der dritten und vierten Woche nach Erstimpfung ansehen. Diese beträgt für die in der Schweiz zugelassenen mRNA-Impfstoffe von Pfizer und Moderna je um die 90 Prozent.
Wenn wir möglichst rasch aus der Notsituation herauskommen wollen, müssen wir mit den begrenzten Kapazitäten an Impfstoff und Infrastruktur möglichst viele Gefährdete schützen.
100’000 Impfdosen schützen bei Zweimalimpfung 47’500 Personen. Bei Einmalimpfung schützen dieselben 100’000 Impfdosen 90’000 Personen, sprich fast eine Verdoppelung.
Unbekannt ist, wie lang der Impfschutz nach Einmalimpfung anhält. Nachdem er aber in den Wochen 3 bis 5 nach der Erstimpfung sehr gut ist, wird er wohl nicht wie durch Zauberschlag verschwinden, das würde allen Impferfahrungen widersprechen.
Zudem würde man es an (wohl milden) Neuinfektionen bei Geimpften bald bemerken und könnte die Strategie nötigenfalls korrigieren.
Unter dieser Bedingung könnte man die Zweitimpfung anstatt nach einem Monat nach drei Monaten machen und dadurch die Impfkapazität in der entscheidenden Anfangsphase fast verdoppeln. Dazu hat sich das Britische Joint Committee on Vaccination and Immunisation entschlossen. Eigentlich logisch.
Und die Schweiz? Der Präsident der Eidgenössischen Impfkommission Professor Berger teilt dem Blick mit, dass dadurch „Impflücken“ entstehen könnten: „Das Risiko, dass ein Geimpfter plötzlich keinen Schutz mehr hat, können wir nicht eingehen.“ Er wisse, dass Forscher auf Erfahrungen mit anderen Impfungen verweisen: „Aber wir wissen es bei der Corona-Impfung noch nicht.“
Um Gottes willen: Wegen der hypothetischen Gefahr, dass einmal Geimpfte (mild) erkranken (was man übrigens sofort herausfinden würde), verzichtet der Impfpapst der Nation auf eine Verdoppelung der Impfzahlen, was viel mehr Menschen schützen würde.
Man ist hellhörig bei Professor Berger, seit er noch am 11. November 2020 der NZZ am Sonntag mitteilte, dass man in der Schweiz erst im Sommer 2021 mit Impfen beginnen könne. Deswegen waren die meisten Kantone nicht vorbereitet, als die Impfstoffe rascher zugelassen wurden, der Kanton Bern zum Beispiel begann mit einem Monat Verzögerung mit Impfen.
Sieht da einer den Puck nicht?
Es gab einmal den infanteristischen Grundsatz: „Wirkung kommt vor Deckung.“ Wenn Deckung vor Wirkung kommt, verliert man den Krieg. Es stellt sich die Frage, ob Professor Berger realisiert, dass wir in einem Krieg stehen, und vor allem, ob er der geeignete General sei.
Literatur:
Stellungnahme des Britischen Joint Committee on Vaccination and Immunisation
Weitere Beiträge zu COVID
- Coronakrise und Umweltkrise: Unterschiedliche Reaktion als Altersfrage?
- COVID: Behörden als Risiko, vor dem uns zu schützen sie vorgeben
- COVID-Impfung zugelassen: Die Folgen der Trölerei
- mRNA-Impfung: Nobelpreiswürdig
- Verhältnisblödsinn bei der COVID-Impferei
Freitag, 25. Dezember 2020
mRNA-Impfung: Nobelpreiswürdig
(Erschienen auf Insideparadplatz.ch am 25.12.2020, mit bisher 166 meist feindseligen Kommentaren, aktualisiert am 22.3.2021)
Diesen
Nobelpreis kann man voraussagen: Noch nie war eine Impftechnik so sauber und elegant wie
die neue mRNA-Impfung bei COVID. Wie war das denn früher?
Beim
Impfen gegen Viren brachte man immer Virusbestandteile in den Körper ein,
welche er zu erkennen und neutralisieren lernen sollte. Aber so einfach war das
nicht.
Impfen ist ein "messy business"
Jahrhundertealt
ist die absichtliche Infektion mit dem vermehrungsfähigen Kuhpockenvirus,
welches für Menschen harmlos ist, aber vor Pocken schützt. Ein
vermehrungsfähiges Virus steckte auch in der Schluckimpfung gegen die
Kinderlähmung. Zwar war es abgeschwächt, selten verursachte es trotzdem
Lähmungen wie die echte Polio. Man verwendet deshalb heute den abgetöteten
Impfstoff nach Salk. Aber auch das Abtöten ist ein kritischer Schritt, der
beherrscht werden muss und schiefehen kann.
Dr.Jenner gewinnt Kuhpockenvirus |
All diesen Methoden gemeinsam sind zeitraubende und störungsanfällige Schritte, sowie das Einbringen von Fremdsubstanzen oder Fremdviren, die mit dem Impfzweck rein nichts zu tun haben. Diese Schwierigkeiten nimmt man in Kauf, weil viele Impfungen derart wirksam sind: Pocken und die Kinderlähmung sind zur Zeit keine Bedrohung mehr. Risiken und Aufwand haben sich gelohnt.
Der Vorteil der mRNA-Technik
Mit
einer COVID-Impfung nun müsste
man eigentlich nur Abwehrstoffe gegen das Eiweiss der Virushülle erzeugen, mit
dem das Virus an den Zellen andockt. Ist dieses Eiweiss durch Antikörper
blockiert, kann das Virus nicht mehr andocken. Mit den alten
Methoden wäre das auch zu erreichen, und die oben genannten COVID-Impfstoffe machen das
auch.
Aber
mit der RNA-Impfung wird man die meisten Zwischenschritte und Risiken los. Mit
der mRNA gibt man dem menschlichen Organismus lediglich einen Bauplan, wie er
das Eiweiss, gegen das man
immunisieren will selber herstellen kann. Es gibt dabei keine vermehrungsfähigen
Viren, kein unsicheres Abtöten, keine Verunreinigungen aus Zellkulturen oder
Hühnereiern, keine Fremdeiweisse oder Affenviren. Die mRNA ist instabil, sie
kann sich nicht vermehren, zerfällt innert Stunden bis wenigen Tagen und sie kann nicht in das Erbgut eingebaut
werden.
Weil so
viele Zwischenschritte und Risiken ausgeschaltet sind geht die Entwicklung der
Impfstoffe schnell, und so
sind die beiden ersten zugelassenen Impfstoffe solche mRNA-Impfstoffe.
Zukunftsaussichten der mRNA-Technik
So neu
ist die Technik aber auch wieder nicht: Mit mRNA wird seit Ende des letzten Jahrhunderts experimentiert. Der Pionier Dr.Steve Pascolo aus
Zürich hat sich mRNA schon vor Jahren selber eingespritzt und anschliessend in
seinen eigenen Gewebeproben bestätigt, dass diese mRNA zur Bildung von
spezifischen Eiweissen führt. Eigentlich ist die mRNA-Technik ein
molekularbiologisches Lego: Man forscht nicht nur an Impfungen, sondern auch an
Anwendungen im Bereich von Herz-Kreislauf, Stoffwechsel- und Nierenkrankheiten
sowie Krebs. Dort hofft man z.B., Abwehrreaktionen zu erzeugen, die für
einen bestimmten Tumor eines bestimmten Patienten spezifisch sind.
Wegen der COVID-Epidemie hat die mRNA-Technik einen Entwicklungssprung gemacht, der sonst Jahre gebraucht hätte. Ganz sicher werden wir noch viel davon hören. Und ich würde wetten, dass die Pioniere einen Nobelpreis erhalten. Viele Firmen sind auf dem Feld tätig, aber exclusiv mit mRNA beschäftigen sich nur drei: Biontech, Moderna und Curevac. Alle mit stolzer Börsenbewertung im Multimilliardenbereich, alle mit vielen Entwicklungsprojekten, aber erst zwei mit einem zugelassenen Produkt: Die COVID-Vakzine.
Andere Beiträge zu COVID:
Samstag, 19. Dezember 2020
COVID-Impfung zugelassen: Die Folgen der Trölerei
Gestern Freitag teilte die Swissmedic mit, dass der erste Impfstoff zugelassen sei. Alle waren überrascht, hatte man doch vor gut einem Monat von einer Zulassung erst im Sommer 2021, oder Frühjahr gesprochen. Druck habe es gemäss Swissmedic nicht gegeben, die Unabhängigkeit habe gewahrt werden können.
Der zweite Teil der Aussage mag stimmen. Aber Druck gab es sehr wohl. Ärzte haben ab Mitte November systematisch Parlamentarier, das BAG, die Eidgenössische Kommission für Impffragen, die Swissmedic und die Medien angeschrieben, um die unerträgliche Trölerei mit der Zulassung anzuprangern. Die vollständigen Entscheidungsgrundlagen waren spätestens seit der Publikation vom 10. Dezember im renommierten New England Journal of Medicine vorhanden.
Ob die Kampagne der Ärzte von Einfluss war bleibe dahingestellt. Jedenfalls hat die Trölerei jetzt Folgen: Wenn man am 10. Dezember entschieden hätte, hätte man schon im Dezember mit Impfen beginnen können. Die neun Tage Verzögerung führen dazu, dass nur einige Innerschweizer Kantone, Basel Stadt, Freiburg und Wallis schon im Dezember impfen. Sonst ist niemand bereit. In Bern z.B. sollen die Impfungen erst am 11. Januar beginnen. Zum Vergleich: Die USA und England begannen Impfungen unmittelbar nach der Zulassung.
Auch wird man wachsam bleiben müssen, damit sich die Trölerei mit den Impfstoffen von Moderna, Johnson&Johnson und Curevac nicht wiederholt, denn nur mit diesen stehen genügend Dosen für eine breite Impfkampagne zur Verfügung. Wir lassen uns gerne überraschen, aber bis dahin bleiben wir dran.
Andere Beiträge zu COVID:
Freitag, 27. November 2020
COVID: Behörden als Risiko, vor dem uns zu schützen sie vorgeben
(Erschienen im Journal21.ch vom 12.12.2020, der letzte Satz wurde am 13.12.2020 eingefügt und die Bemerkungen zum Heilmittelgesetz am 14.12.2020, update an die neue Entwicklung am 18.12.)
England, USA, Kanada, Russland, China und bald auch die EU impfen. Nur die Schweiz «prüft». Wenn man, wie der Schreibende, 79 Jahre alt ist hat man dafür wenig Verständnis.
Der Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen EKIF, Berger, gab der NZZ am 11.11. bekannt, dass man frühestens Mitte 2021 impfen werde. Drei Tage später in der NZZaS sprach er vom zweiten Quartal 2021. Beifall kam von Dr. med. Alan Niederer, Wissenschaftsredaktor der NZZ, sowie von Isabel Strassheim, Wirtschaftsredaktorin beim Tages-Anzeiger, für welche «jede zusätzliche Woche Warten auf die Corona-Impfung gut investierte Zeit ist».
Was gäbe es bei Risiko-Gruppen eigentlich zu prüfen?
Neuerdings redet man für den ersten Impfstoff vielleicht von Ende Dezember oder Januar, aber das nur, weil Deutschland nach Demarchen von Jens Spahn vorwärts machen will.
Jeden Tag sterben schweizweit 100 Covid-Erkrankte, jede Woche 700, jeden Monat 3000, vorwiegend Alte und Risikopatienten. Das sind auch die, welche zuerst geimpft würden. Und was gäbe es bei denen eigentlich zu prüfen?
Covid tötet die über 80-Jährigen im zweistelligen Prozentbereich, die 70-80-Jährigen im einstelligen. Kommen dazu langwierige Spätfolgen im zweistelligen Prozentbereich. Wenn eine Impfung zu nur 50 Prozent schützte (sie ist besser), wäre sie für Alte schon ein gutes Geschäft, selbst bei schweren Nebenwirkungen (hat sie nicht oder kaum) und gelegentlichen Todesfällen (bisher keine).
Diese Bedingungen erfüllen die Impfstoffe locker, ja die Impfstoffe von Pfizer und Moderna haben die Hoffnungen weit übertroffen. Die Resultate der Pfizervakzine wurden im renommierten New England Journal of Medicine soeben publiziert. Weiteres Prüfen bringt nur Zeitverlust und Hunderte bis Tausende von zusätzlichen Toten. Es fänden sich sofort Hunderttausende von Alten und Risikopatienten, welche sich die Impfung machen und welche sogar auf Regressansprüche im Falle von Komplikationen verzichten würden. Und bis die Jüngeren und Gesunden drankämen hätten wären die hängigen Fragen längst geklärt.
Mangelnde gesetzliche Grundlage?
Die Behörden verweisen auf mangelnde gesetzliche Grundlagen für eine beschleunigte Prüfung: Aber sinngemäss will der Gesetzgeber nur, dass die Fragen geprüft werden, auf die es ankommt, nicht Nebenfragen, während Leute sterben und tatsächlich hat der Gesetzgeber im Heilmittelgesetz von 2000 an allerlei Ausnahmen und Spezialfälle gedacht, nur nicht
an eine tödliche Epidemie, die die Leute zu Tausenden dahinrafft. Immerhin
leben wir in einer Demokratie, welche das Privileg hätte, sich die Gesetze
selber zu geben. Wo blieb der initiative Parlamentarier oder Bundesrat, der
allfällig nötige Gesetzesänderungen einbringt und durchboxt? Man hätte jetzt
bald ein Jahr Zeit gehabt. Eine andere Möglichkeit, das Impfen im Rahmen einer Studie wurde vom BAG im Sommer abgeschmettert. Alle halten am Schweizer Sonderweg fest, der sich ja in der Beschaffung der
SBB-Züge und des Lehrmittels "Mille-Feuilles" einmal mehr
"bewährt" hat. Und selbst wenn der erste Impfstoff jetzt freigegeben wird, bei den nächsten Impfstoffen von Moderna, Johnson&Johnson und Curevac wird die Trölerei von neuem beginnen. Alles kleine Bürokönige, die sich in ihren kleinen Bürokönigreichen wichtig machen.
Immerhin könnte der Bundesrat sie kurzschliessen und die Impfung per Notverordnung ermöglichen. Die Todesfälle sind zur Zeit zwei bis dreimal höher als im Frühjahr, wo er Notmassnahmen beschlossen hat. Schliesslich sind Gesetze, Parlament und Executive dazu da, um die Bevölkerung zu schützen, und nicht, um sie zu gefährden.
Mit solchem Verhältnisblödsinn werden die Behörden zum Risiko, vor dem uns zu schützen sie vorgeben.
Oder könnte es sein, dass die Schweiz gar nicht über Impfstoff verfügt, wie am Anfang bei den Masken? Aber dann sollte man dazu stehen.
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Es ist in diesem Land noch nicht verboten, sich seiner Haut zu wehren: Der geneigte Leser ist freundlich eingeladen, bei den Amtsstellen, bei seinen Volksvertretern und bei den Medien in geeigneter Form zu intervenieren. Als Beispiel habe ich dem Praesidenten der EKIF (Eidgenössischen Kommission für Impffragen) folgendes geschrieben:
An: christoph.berger@kispi.uzh.ch
Sehr geehrter Herr Professor,
Seit Februar dieses Jahres hofft unsere Altersgruppe von über 70-jährigen sehnlichst, dass sie die Zeit bis zur Impfung ohne COVID-Infekt überlebt.
Pro Memoria: Für jemanden wie mich ist die Mortalität von COVID wohl schon im zweistelligen Prozentbereich, dazu kommen Langzeitfolgen, ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich.
England, USA, Kanada impfen, bald auch die EU. Deshalb kann ich Ihre wiederholten Verlautbarungen, wonach man bei uns erst im Sommer oder Frühjahr mit Impfen beginnen könne/werde nicht anders als mit Entsetzen lesen und frage mich, ob diese Meinung von Ihren Kollegen in der EKIF geteilt wird. Wir reden hier ja nicht von einer Masernimpfung, sondern von einer tödlichen Seuche, welche das Gesundheitswesen zum Dekompensieren bringt. Und die Impfungen wurden an zehntausenden ausprobiert, niemand ist daran gestorben und die Nebenwirkungen waren bisher fast nur banal.
Wenn ich das Heilmittelgesetz lese, so wurde die Möglichkeit einer solchen Epidemie und einer rasch verfügbaren Impfung einfach nicht bedacht, denn andere Ausnahmen sind ausdrücklich erlaubt.
Die Aufgabe einer Kommission für Impffragen wäre jetzt nicht, zu warten und zu «prüfen», derweil das Gesundheitswesen zusammenbricht. Sondern vorwärts zu machen oder, falls das nicht geht, dem Bundesrat vorzuschlagen, mittels Notrecht die Impfung der Alten bzw. der Risikogruppen zu ermöglichen. Es wurde mir übrigens bekannt, dass das BAG eine andere Möglichkeit, nämlich das Verabreichen der Impfstoffe im Rahmen einer Studie abgelehnt hat, auch das habe ich mit Befremden notiert.
Die Meinung, dass dringliches Vorgehen angezeigt sei wird von mir bekannten Medizinprofessoren geteilt und ich werde sie, solange nötig, soweit mir möglich und so populistisch wie möglich öffentlich kundtun. Ich bin zwar alt, habe aber im Laufe eines Politikerlebens ziemlich viel Erfahrung in Journalismus und PR gesammelt. Auch einige eventuell interessierte Stellen bediene ich mit Kopie oder werde sie noch bedienen. Es wird ja noch erlaubt und legitim sein, sich seiner Haut zu wehren.
Mit freundlichen Grüssen
Lukas Fierz, Dr.med., alt-Nationalrat
Dienstag, 24. November 2020
Taboos and infantile illusions about our environment
Prof. John Schellnhuber, advisor to the German Chancellor and the Pope and the inventor of the two-degree target, showed us his Potsdam Climate Institute three years ago. At the end, in his office, which had been used by Einstein, his summing up was that he could not see how humanity could still escape from the climate trap.
Schellnhuber is frequently in the media, but never had one heard such an alarming statement from him - reason to investigate how serious the situation could be.
I am not a climate specialist, but as a physician you only ever master certain areas and inevitably you have to listen to various other specialists and work with them. One is also used to dealing with uncertainties, e.g. if an operation is considered, the chances of success are estimated based on the age, nutritional and physical condition of the patient, previous illnesses and his morale. Every risk factor reduces the chances of success. That you cannot calculate anything precisely does not release you from making an estimate.
In the climate debate, it is often said how difficult it is because you don't know anything exactly. But here, too, the uncertainty does not release one from making estimates. In this we are hindered by all sorts of taboos and illusions, but I'll tell you what I found out:
Some principles of medicine ...
I then studied medicine in Zurich, and there one could learn some principles:Illnesses often begin in secret: the first symptoms of illness are often not the beginning of the disease, but its last act. For a drinker or a smoker to ruin their liver or lungs takes many decades; this goes unnoticed because the organs can compensate. If jaundice or shortness of breath then occur, the further evolution will not have to be measured in decades but rather in years.
Disease-causing factors can more than add up: According to a large epidemiological study, depression occurs in approximately one percent of the total population per month. If there is a severe stress factor (death of a family member, unemployment, illness, etc.), there is two percent more, i.e. three percent depression, with two stress factors three percent more. With three stress factors at the same time, 24 percent will become depressed. Suddenly the risks multiply (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9824167/).
We often have to make forecasts over years and decades for patients and insurance companies. This is possible as long as diseases remain true to themselves: If a patient with multiple sclerosis is only slightly disabled after ten years, he will probably not be in a wheelchair after another ten years.
Direction-changing aggravations can occur in disease: This becomes clear if e.g. in the case of high blood pressure or high pressure in the eye (glaucoma) one measures new peak values in rapid succession: This means that the disease enters a progressive stage and, under certain circumstances, evades control.
Self-reinforcing mechanisms can lead to hyperacute aggravation. The most dreaded example of this is the narrowing of the aortic valve, the valve of the main artery. The heart initially generates more force and pushes enough blood through the valve, and the patients can even practice athletics. This goes on until the valve is so tight that the heart can no longer get enough blood for its own energy requirements, which leads to heart failure and death within seconds. We doctors are terrified of such self-reinforcing mechanisms because they are unpredictable and uncontrollable.
There are authorities in our profession. These are doctors who have repeatedly made diagnoses that everyone else has missed. Word gets around, such colleagues have a fabulous reputation, and you believe them with advantage, even if you can't quite follow their reasoning.
Cheating does not count. When the patient dies, you are dealt with by the the pathologist or the coroner. They are merciless.
... Applied to the environmental situation
In 1972 we were shocked by the first Report of the Club of Rome. What was known back then was fed into a large computer. It turned out that if we don't stop economic growth and stabilize the population at four billion, ecosystems will destabilize in the middle of the 21st century. The report already mentions the greenhouse effect with the hope that a solution can still be found. The model calculations said that the limiting factor was not scarcity of resources or land, but environmental pollution. All those, e.g. editor Dr. Eisenring from the Neue Zürcher Zeitung who claim that the Club of Rome predicted a resource shortage and is therefore not credible (https://www.nzz.ch/meinung/ewiges-wachsen-ist-kein-hirngespinst-ld.1564968), everyone who claims this is lying or has not read the report. Later, the Club of Rome corrected with drooping and choking that the earth might just be able to accommodate eight billion, but explicitly said that the consequences of human aggressiveness could not be modeled. In 1988 James Hansen alerted us for the first time to the fact that the greenhouse effect shows itself in a detectable global warming. He predicted further warming with a still primitive model, but quite accurately to this day. This man is therefore an authority. If he questions the official forecasts and measures, this must be cause for greatest concern.
Illusions about Global Warming
The Paris Treaties of 2015 intended to limit the global temperature increase to 1.5 to 2 degrees compared to the pre-industrial value. Swiss and German even in 2021 still talk about this goal and how to achieve it. And so we are already in the middle of the illusions:First illusion: Already at the signing of the Paris agreements it was clear that the 1.5 degree target was unattainable. James Hansen - my authority - speaks of a fake deal. If all agreements were kept, the temperature would rise 2.4 degrees, over land more. In addition, the agreement expects the large-scale capture of CO2 from the air, which James Hansen and other experts call illusionary (http://www.columbia.edu/~jeh1/mailings/2018/20181206_Nutshell.pdf, p. 44ff and https: //www.nature.com/articles/s41467-018-05938-3).
Second illusion: only a small minority of states are complying with the agreement. Therefore, according to some calculations, we are on the way to global warming of 3,2 degrees by 2100, again over land more.
So far the mainstream predictions.
Fifth illusion: Many think that the temperature rise is and remains linear. But you can see with the naked eye that it goes faster and faster:
Even the IPCC suffers from this illusion: In 2018 the IPCC advanced the 1,5-degrees increase from 2100 to 2040. American climatologists immediately objected: The IPCC had forgotten that greenhouse gases will continue to rise from today. This means that 1.5 degrees will come as early as 2030, a shift of 70 years in a few years (https://www.nature.com/articles/d41586-018-07586-5). And the IPCC takes 1850-1900 as a baseline for warming. But industrialisation and the increase of CO2 in the atmosphere started a hundred years earlier, and with that we probably will reach the 1.5 degrees warming in the next years. Further acceleration is to be expected.
The sixth illusion is that the greenhouse mechanism is the whole story. That would be bad enough, but there are also many positive feedback mechanisms that make things worse. They go slowly, but according to Hansen they have always been game-deciding in previous geological history (http://www.columbia.edu/~jeh1/mailings/2018/20181206_Nutshell.pdf). And the fact that this feedbacks can anytime lead to a tipping of the situation was the justification of the 1.5 or 2 degree target. The IPCC does not include these feedbacks because they cannot be calculated precisely. As said in the introduction, for a physician such feedbacks are more frightening than anything else, because each can become uncontrollable individually, because they all go in the wrong direction, and because their effects may not only add up, but possibly also multiply. This can shorten the development to years.
In the seventh illusion the CO2 concentration only depends on how much we blow into the air. Almost a third of our CO2 emissions have been absorbed by the ocean, which led to acidification and problems for marine animals, but relieved us. But a warmer ocean will no longer absorb as much CO2 (https://www.weforum.org/agenda/2019/03/oceans-do-us-a-huge-service-by-absorbing-nearly-a-third-of -global-co2-emissions-but-at-what-cost).
Similarly the trees and vegetation on land and in the ocean have so far absorbed almost a third of the CO2 emitted. Most of the CO2 compensation programs work with actual or alleged reforestation. We are losing forests through logging and fires already now. And with a temperature increase of 4 degrees, a widespread dying of trees and forests is predicted (https://science.sciencemag.org/content/368/6488/261/), similar to the dying of coral reefs. Therefore vegetation, instead of being a CO2-buffer is becoming a CO2 producer. The German Climate Pope Schellnhuber says: "We kill our best friends" (https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/interview-hans-joachim-schellnhuber-klimawandel-100.html). This means that compensations through afforestation will be void and CO2 emissions from vegetation will be self-propelled even if we reduce our emission to net-zero. Not counted by the IPCC either.
The eighth illusion was that the ice was slowly melting. In the Arctic, things are going faster than expected (https://www.weforum.org/agenda/2020/08/arctic-sea-ice-global-warming-climate-change-predictions/). With loss of snow and ice the reflection of the earth decreases so much that we can add up to twenty percent to any predicted global warming. That will bring us not over 3 but over 4 degrees by 2100, more over land. Also not taken into account by the IPCC.
The ninth illusion, until a few years ago, was that the permafrost in Siberia and elsewhere would not thaw until the end of the century. It's already thawing (https://www.nationalgeographic.com/environment/2019/08/arctic-permafrost-is-thawing-it-could-speed-up-climate-change-feature/), and there and elsewhere methane is bubbling from warming soils and its concentration rises rapidly in the atmosphere. Methane as a short-lived but very strong greenhouse gas can acutely accelerate warming and make our self-burning a matter of years. Not counted by the IPCC.
The tenth illusion was that this was all. But recently, several climate models have been predicting a decrease in cloud cover, which could further accelerate warming (https://e360.yale.edu/features/why-clouds-are-the-key-to-new-troubling-projections-on- warming). Not counted by the IPCC either.
The eleventh illusion is that everything goes slowly. But geologically speaking, the fast pace of the current changes has never been there. Ten times faster than the fastest changes in the last 65 million years (https://news.stanford.edu/news/2013/august/climate-change-speed-080113.html), and still accelerating. Hundreds of temperature records have been broken since 2019, with several monthly highs and 2020 threatens to be the warmest year ever recorded. As a doctor, one looks at such a development with the greatest concern because it substantiates the suspicion of a malicious acceleration.
Twelfth illusion: everyone is talking about the climate. We also have a second problem, species extinction, which is also happening at a pace that is extraordinary in terms of geological history and that is just as threatening for us. For the time being it is still quite independent of the climate (https://phys.org/news/2020-09-humans-climate-driven-rapidly-mammal.html): Because the main reasons so far are hunting, as well as loss and poisoning of habitats by a steadily expanding human population and activity. E.O. Wilson, the great biologist, thinks that half of the earth would have to be reserved for "wildlife" if one wants to stop the extinction of species.
Like the surgeon before the operation
The first symptoms of disease on earth can be seen everywhere: droughts, fires, glacier retreat, loss of species. As a doctor, you don't see this as the beginning, but as the beginning of the end (https://lukasfierz.blogspot.com/2019/05/how-biosystems-tip-over.html). The biosphere is no longer able to compensate.And we see a variety of causal factors: CO2, methane, water vapor, cloud loss, ocean acidification, pesticides, habitat loss. As a doctor you know that the consequences might not only add up but sometimes can multiply in an unpredictable manner.
What makes the doctor panic above all are the multiple self-reinforcing mechanisms: ice melt, methane release, CO2 release due to forest fires, forest diebacks, soil and ocean warming. We have little handle against the leverage of such self-reinforcing mechanisms even when they occur separately (think of aortic stenosis), let alone when they add up or possibly multiply. The demonstrable acceleration of the warming and the recent accumulation of maximum values suggest that the course is already changing direction for the worse.
The 1.5 or 2 degrees by 2100 are empty talk, the Paris Agreement is a fake, a false alibi, because it is not even adhered to. Many governments are making the situation worse (Russia, Australia, Brazil, India, and so far also the USA). It is only with the greatest of luck that we will have a temperature rise of not much more than three degrees by the end of the century, but that is also not likely, because the self-reinforcing feedbacks have all already started. Some are already talking about four, five or more degrees. That still means more over land, and human civilization cannot survive that. And neither can the majority of the biosphere. At least now I know why Schellnhuber sees no way out.
For Johan Rockström from the Potsdam Climate Institute, just four degrees of global warming mean that the earth might only be able to carry four billion people, perhaps even less (https://www.theguardian.com/environment/2019/may/18/climate-crisis-heat-is-on-global-heating-four-degrees-2100-change-way-we-live). That would mean widespread wars, where old patterns of struggle for living space will reawaken, for living space that will become increasingly scarce and ultimately no longer available.
The fact that none of this can be seen is primarily a consequence of the illusions mentioned - in the words of Christian Morgenstern’s «Palmström» one would say: «Thence his razor sharp conclusion that what should not be cannot be». But such thinking is undisciplined and infantile. It could only be forgiven in a seven year old, but not in a responsible adult.
Farewell to taboos
Last but not least, we come to the second taboo: Nobody wants to see the fact that we are too many. That is also a taboo because we are reproductive machines. Reproduction is programmed into us as the most supreme and sacred goal. That is why many - e.g. our Greens – prefer to lull themselves into the illusion that renunciation will be enough. Granted, it is only the wealthy who pollute the environment. The ten percent of the wealthiest perhaps fifty percent of the pollution, the 50 percent of the wealthier almost all the rest. But a large part of the resource consumption and the pollution is forced by the fact that too many people have to live in concentrated megastructures, which need energy-guzzling transports.
Some see the solution in eliminating the privileges of the top 10 percent. According to their rhetoric one could even conclude that they would prefer to eliminate the top 10 percent of the privileged - e.g. with the guillotine, according to the old revolutionary custom. But even half the burden would be too much.
Many human beings who are not avoided by birth control will be killed by manslaughter, murder, starvation and disease. This is the reality that we should face. Two generations of one-child family would indeed be more humane.
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